Inspiriert wurde Shawky in seinen Zeichnungen, die die Vorlagen für das Buch »Cabaret Crusades – Drawings« bilden, von den arabischen Kalligrafen des frühen Mittelalters, den Koloristen, vor allem auch von den Erzählern der Zeit. Zuweilen folgt Shawky der puren Imagination, bei anderen Zeichnungen stützt er sich auf ein reales Vorbild, eine historische Stadtansicht oder eine Tierdarstellung. Die Zeichnungen haben etwas Minuziöses und etwas Traumartiges zugleich. Es wimmelt von blassen Begebenheiten und erzählfreudigen Details, sie zeigen Welten, die zu gleichen Teilen fremdartig und vertraut, leicht diffus und doch präsent sind. Ihre unheilvolle Stille hebt die Zeit auf und lässt eine Anmutung latenter Träume aus Linie und Farbe spüren. In ihren Beiträgen befassen sich Thomas D. Trummer und Omar Berrada eingehend mit den Arbeiten Wael Shawkys, ihren historischen Grundlagen und ihrer heutigen Aktualität, gehen im Besonderen auf seine Zeichenkunst und deren Rolle im Gesamtwerk Shawkys ein.