Susan Philipsz versteht ihre Arbeiten als »Sound-Skulpturen«: Die menschliche Stimme, Töne und Melodien werden im Wechselspiel zwischen Klang und Architektur zu Installationen mit fast räumlicher Präsenz verwoben. Mit der Zerlegung der Musik Hanns Eislers für Alain Resnais’ Film »Nacht und Nebel« (1955) für das Kunsthaus Bregenz knüpft Philipsz an frühere Arbeiten an und bezieht sich zudem auf die Architektur Peter Zumthors. Eine weitere ortsspezifische Arbeit entsteht für den Jüdischen Friedhof in Hohenems. Thomas D. Trummer, KUB, erörtert für diese Publikation in einem Interview mit der Künstlerin die Konzeption der Ausstellung aus diesen beiden Ansätzen heraus; Theodor Ringborg, Bonniers Konsthall Stockholm, thematisiert die metaphorischen Aspekte von Nacht und Nebel sowie Erinnerungskultur, Distanz und Verlust. Linda Schädler, Universität Zürich, richtet ihren Fokus auf die emotional-affektive Dimension von Philipsz’ Werk. Ein mit zahlreichen Abbildungen versehener Anhang versammelt umfassend die Werk- und Ausstellungsgeschichte der Künstlerin.