»Der spektakulärste Teil« der nahe Innsbruck gelegenen Kapelle Maria Locherboden, so Jacques Herzog, sind die in allen Farben leuchtenden Glasbrocken, durch die das Licht »schwer und dunkel«, gleichsam wie »aus dem Erdinnern, aus einer Höhle oder einem Stollen« tritt. Lose aufeinandergeschichtet und lediglich von eisernen Gitterelementen zusammengehalten, brechen sie die Rückwand des Baus auf, den der Architekt Gerold Wiederin in Zusammenarbeit mit dem Künstler Helmut Federle als Sammlungsort für Marien-Nachtwallfahrten entworfen hat. Der vorliegende Band führt ein in die religiöse Charakteristik des Erstlingswerks von Gerold Wiederin, erörtert, wie religiöse Themen und Symbole – etwa Geburt, Reinkarnation, Kreuz und Licht – in der Architektur umgesetzt werden.